Gemeinderatsfraktion besucht die Interkulturelle Waldorfschule in der Neckarstadt
Eine Abordnung der SPD-Gemeinderatsfraktion besuchte die Freie Interkulturelle Waldorfschule in der Neckarstadt. Vorsitzender Ralf Eisenhauer gewann mit Stadträtin Marianne Bade und Stadtrat Rainer Spagerer eindrucksvolle Einblicke in den Schulalltag.
Auf dem Programm standen eine Führung durch das Schulgebäude, ein Gespräch mit den Verantwortlichen der Einrichtung sowie der Unterrichtsbesuch einer sechsten und einer elften Klasse. Ralf Eisenhauer stellte nach der Besichtigung fest: „Vieles in der Schullandschaft ist in Bewegung. Aber gerade die individuellen Konzepte bringen uns voran. Eines davon konnten wir heute sehen.“
Konjunkturpaket der Stadt erfolgreich umgesetzt
Zunächst verschafften sich die Stadträte einen Eindruck vom Schulgebäude selbst. Dabei wurden sie auch auf die erfolgreiche Umsetzung ihrer Beschlüsse hingewiesen. Beispielsweise ermöglichte das Konjunkturpaket der Stadt Mannheim, einen Chemieraum für die 280 Schülerinnen und Schüler zu bauen. Außerdem wurde der zusätzliche Platzbedarf deutlich: Zahlreiche Räume reichen nicht mehr aus, sodass ein Ausbau erforderlich ist.
Bade: Sprachförderung thematisieren
Bei dem Gespräch mit der Geschäftsführung zeigte sich, dass es der Schule seitens der staatlichen Schulverwaltung des Landes Baden-Württemberg oft nicht leicht gemacht wird, Fördermittel zum Beispiel für Sprachförderung zu bekommen, da man als private Einrichtung über andere Möglichkeiten verfüge. Nach Angaben der Geschäftsführung könne man aber das Konzept nicht mit dem anderer Privatschulen vergleichen, da das Vorgehen einzigartig gewesen sei und zahlreiche Nachahmer deutschlandweit gefunden habe: Man fördert interkulturelle Bildung durch einen bewusst hohen Anteil an Kindern mit Migrationshintergrund, mit niedrigem Schulgeld und den pädagogischen Ansätzen der Waldorfschulen. Zum Beispiel kann man dabei nicht “sitzenbleiben“.
Marianne Bade, sozial- und integrationspolitische Sprecherin der SPD-Gemeinderatsfraktion, sagte zu, die Problematik bezüglich der Sprachförderung zu thematisieren. Sie verwies außerdem auf die zusätzlich mögliche Förderung von sozial benachteiligten Kindern durch das Teilhabepaket des Bundes und den Familienpass Plus, den die Stadt Mannheim auf Antrag der SPD-Gemeinderatsfraktion aufgelegt hat.
Im Unterricht mitgemacht
Beim Unterrichtsbesuch von zwei Schulklassen wurden die Stadträte direkt in den Unterricht eingebunden. So durften etwa in der Deutschstunde der elften Klasse die Mitglieder des Gemeinderats Pro-und-Kontra-Argumente abwägen, ob und wann der Einsatz von Gewalt sinnvoll sein könnte, wenn man selbst tätlich angegriffen wurde. Ralf Eisenhauer fühlte sich in die eigene Schulzeit versetzt: „Gesellschaftspolitische Themen und das Abwägen von Argumenten in Erörterungen haben meinen Sinn für politische Fragen geschärft und mich bestärkt, sich in diesem Bereich zu engagieren.“