Lanz-Park-Fest bietet an zwei Tagen tolles Bühnenspektakel
Von unserem Redaktionsmitglied Jan Cerny
Konkurrenz - was für Konkurrenz? Trotz "Arena of Pop", trotz der Frauenfußball-WM, trotz zahlreicher Feste bei diversen Vereinen in der Umgebung, und selbst trotz einiger Tropfen zwischendurch vom Himmel - hunderte von Lindenhöfern und ihre Besucher bevölkerten den Lanz-Park am Wochenende und erfreuten sich des reichhaltigen Angebots an über 40 Ständen rund um die Grünanlage an der Meerfeldstraße und vor allem an dem abwechslungsreichen Programm auf der großen Bühne mitten im Park. Erst gegen Ende, am späten Sonntagnachmittag verwässerte der Himmel die fröhliche Party.
Leider hatten ausgerechnet "Sybille Laux & Band", auf die sich viele Besucher schon gefreut hatten, unter der Wetterunbill zu leiden. Sie hätten einen tollen Schlusspunkt des an beiden Tagen kurzweiligen Nonstop-Programms auf der Bühne setzen können. Doch da erst machten sich die Besucher rar.
Bis dahin traf man auf dem Platz die überaus zufriedenen Organisatoren Ute Schneid und Wolf Engelen von der Bürger-Interessen-Gemeinschaft (BIG) Lindenhof und Ralf Zaizek, Geschäftsführer bei avendi. Begeistert äußerten sich aber auch immer wieder die Besucher. Begrüßt wurden sie musikalisch von der Show- und Brassband Mannheim-Schönau.
Von da an ging es auf der Bühne Schlag auf Schlag. Musikgruppen wechselten sich ab mit Tanzformationen, Ansagen und Gesprächen mit den Ausstellern, der Ehrung der "Lindenhöfer des Jahres 2011" für Dietrich Fischer und Ralf Zaizek, sowie einem heiter-besinnlichen Auftritt des Mundart-Kabarettisten Hans-Peter Schwöbel. Moderiert wurden die Auftritte auf unterhaltsame Art Ralf Zaizek, der auch das Programm zusammenstellt hat.
Und er bewies eine glückliche Hand. Eine echte Entdeckung ist die erst im vergangenen Sommer gegründete Formation "Willy & The Poor Boys", die sich unter anderem auf die Hits der "Credence Clearwater Revival Band" spezialisiert. Einen weiteren Höhepunkt des Festes bildete der Auftritt vom "Martin Freund Jazztett", das zusammen mit Mannheimer Jazz-Legenden wie Jochen Brauer, Wolf Kaiser, Aart Gisolf, Alex Schuböck, Marcus Int-Veld, Albin Metz, Freddie Münster, Bodo Abergast, Ottmar Schmitt, Marc König, Brian Henderson, Ulf Dettmann und Gerhard Meyer eine großartige Big-Band bildet, vor der sich das Publikum scharte.
Der Beifall galt auch Katharina, der Tochter von Martin Freund, die mit der munteren Truppe mitsingen durfte. Auf ihre Kosten kamen auch Freunde der maritimen Romantik beim Auftritt des Shany-Chors Mannheim.
Während der Aufbauten lud Ralf Zaizek einzelne Aussteller auf die Bühne, damit sie sich vorstellen können. So erfuhren die Gäste, dass die Grokageli demnächst ihr traditionelles Rheinwiesenfest veranstaltet, dass die Parteien zugegen waren, um mit den Menschen ins Gespräch zu kommen, oder wann und wo die einzelnen Tanzgruppen trainieren, und dass neue tanzbegeisterte Jugend immer willkommen ist.
Mit ihren Darbietungen haben die Truppen die besten "Visitenkarten" abgegeben. Zauberhaft präsentierten sich die Ladeberger Ratze mit Trainerin Ulrike Schwarz, die einen unterhaltsamen Tanz unter dem Motto "Bauer sucht Frau" hinlegten. Nicht minder munter fegten Mini-Hip-Hoper mit Trainerin Jenny Stett über die Bühne sowie ihre größeren "Kollegen" und schließlich die Schar der kleinen Tänzerinnen, die eine "verrückte Vogelschar" und einen Ausschnitt aus "Sister Act" zeigten.
Ganz andächtig ging es indessen am Sonntagvormittag bei der ökumenischen Andacht zu, und das gleich mit einer Premiere: Pfarrerin Susanne Komorowski von der evangelischen Johanniskirche taufte auf der Bühne ein Kind. Die Andacht selbst, die sie zusammen mit ihrem katholischen Kollegen, Pfarrer Martin Wetzel hielt, stand unter der Überschrift "Mit allen Wassern gewaschen".
Mannheimer Morgen
13. Juli 2011
