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Jusos und AG Migration und Vielfalt besorgt über Vorgänge in der Türkei

Pressemitteilungen

Die Jusos Mannheim und die Arbeitsgemeinschaft Migration und Vielfalt der SPD Mannheim sind anlässlich der Ereignisse in der Türkei und deren Auswirkungen auf die türkischen Community in Mannheim besorgt und rufen die Verantwortlichen zu mehr Besonnenheit auf. 

Zur aktuellen Situation in der Türkei sagte Birol Koca, Co-Vorsitzender der AG Migration und Vielfalt: „Das türkische Volk hat in großer Geschlossenheit gegen den Putschversuch gestellt und dafür schwere Opfer in Kauf genommen. Dies gilt es anzuerkennen. Unsere Position ist ebenfalls klar: Gewalt gegen Demokratie ist absolut inakzeptabel! Allerdings beobachten wir die innenpolitische Entwicklung nach dem Putschversuch mit großer Sorge. Die vom Staatspräsidenten und der Regierung angeordneten „Säuberungen“ erreichen unserer Auffassung nach Ausmaße, die die allgemein gültigen Prinzipien der Rechtsstaatlichkeit brechen. 
Der Einsatz der türkischen Bevölkerung für den Erhalt der Demokratie darf nicht instrumentalisiert werden und in einen autokratischen 1-Mann-Staat münden!“

Zarife Türk, Co-Vorsitzende der Jusos Mannheim, hat sich in der letzten Zeit intensiv mit den Auswirkungen des Putschversuchs auf die Mannheimer Türkinnen und Türken beschäftigt. „Logisch, dass unsere türkischen Freundinnen und Freunde sehr aufmerksam verfolgen, was in ihrem Herkunftsland passiert. Und es ist selbstverständlich auch ihr gutes Recht für ihre Sache einzutreten und zu demonstrieren.  Allerdings dürfen die heftigen Emotionen sich nicht negativ auf das solidarische Zusammenleben in unserer Stadt auswirken und ein gefühltes „Klima der Angst“ entstehen lassen.
Wir haben es bisher immer geschafft,  über den Dialog und über die Empathie ein ausgewogenes Miteinander der verschiedensten Institutionen zu schaffen. Die Haltung der Mannheimer Moscheen-Gemeinden ist an dieser Stelle positiv hervorzuheben: Die Verantwortlichen haben sich sehr um Beruhigung bemüht, da auch ihnen bewusst ist, dass Besonnenheit und Verantwortungsbewusstsein aktuell wichtiger denn je sind.“

Birol Koca fügt hinzu: „Ende Juli fand in Mannheim eine Demonstration statt, deren Organisatoren wiederum eben jenes Verantwortungsbewusstsein leider vermissen ließen.
Die teilweise sehr martialischen Reden und Slogans waren stark nationalistisch geprägt und hatten mit dem eigentlichen Motto der Veranstaltung – dem Erhalt der demokratischen Strukturen in der Türkei  – rein gar nichts zu tun! 
Gerade die „Allah`u Akbar“ Rufe bei einer Demonstration mitten in einer deutschen Großstadt sind völlig deplatziert und was noch schlimmer ist: Politische und religiöse Inhalte werden so auf sehr gefährliche Art und Weise vermischt.  Glaube und Staat haben nichts miteinander zu tun – Das ist einer der wichtigsten Werte unseres Grundgesetzes!
Das Zusammenleben in Mannheim wurde leider nicht erwähnt. Wahrscheinlich deshalb nicht,  weil  sowohl die Organisatoren als auch die Teilnehmer eher aus dem Mannheimer Umfeld kamen.“

Das Fazit von Zarife Türk fällt entschlossen aus: „Wir haben vollstes Verständnis für die Emotionen der Menschen, sind aber als politische Akteure angehalten auch sehr genau zu beobachten und zu bewerten was in unserer Stadt passiert. 
Wir werden es nicht zulassen, dass radikale Gruppierungen versuchen aus der angespannten Lage Kapital zu schlagen. 
Die bunte Stadtgesellschaft wird sich weder innerhalb noch nach außen spalten lassen,  denn in Mannheim leben wir das Miteinander – da kann kommen wer will!“

 

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