Amtsblatt 16/2013: Der Brandschutzplan für Mannheim wurde nach langer Wartezeit vorgestellt. Die SPD-Gemeinderatsfraktion fordert konkrete Maßnahmen zu dessen Umsetzung.
Ein Notfall: Bei Ihnen in der Wohnung oder im Betrieb brennt es. Sie wählen die 112. Innerhalb kürzester Zeit ist die Feuerwehr da. Dank ihres beherzten Einsatzes und der guten Ausstattung entsteht kein großer Schaden. So lief es bisher im Idealfall in einer Notsituation. Doch es stellen sich auch Fragen: Wie sieht es im Normalfall aus? Welche Schutzziele erwarten wir? Was ist uns Sicherheit wert?
„Um diese wichtigen Fragen zu klären, hat die SPD-Gemeinderatsfraktion bereits seit Jahren immer wieder einen Brandschutzbedarfsplan gefordert, der aufzeigen sollte, in welcher Situation sich die Berufs- und Freiwillige Feuerwehr in Mannheim befindet und in welchen Bereichen vorausschauend investiert werden muss, um das Niveau zu halten“, informiert Stadtrat Dr. Boris Weirauch, SPD-Fraktionssprecher für Sicherheit und Ordnung. Im letzten Sicherheitsausschuss wurde der Brandschutzbedarfsplan nun endlich vom Ersten Bürgermeister Christian Specht präsentiert.
Der Plan basiert u.a. auf der Annahme des Schutzziels, dass künftig zwölf Einsatzkräfte binnen zehn Minuten an der Einsatzstelle eines Wohnungsbrandes sein sollen – in 90 Prozent der Fälle. Trotz der hohen Einsatzbereitschaft der Feuerwehr kann diese Zeitvorgabe mit dem derzeitigen Personalbestand nicht immer gewährleistet werden. Laut Aussagen des Gutachtens sind dafür mehr Personalstellen erforderlich, insbesondere, um den Grundschutz auf den drei Feuerwachen der Berufsfeuerwehr in Mannheim zu vereinheitlichen. Für Stadtrat Weirauch steht deshalb fest: „Wenn wir ein Schutzziel definieren, dann müssen wir die Voraussetzungen schaffen, dass es eingehalten werden kann.“
Die Beschlussvorlage der Verwaltung ist der SPD in diesem Punkt zu ungenau. Deren Vorschlag, eine gemeinsame Arbeitsgruppe mit Feuerwehrspitze und Personalrat zur Konkretisierung der Hinweise aus dem Bedarfsplan zu bilden, hält die SPD zwar für eine gute Idee. „Jedoch werden wir im Gemeinderat beantragen, dass bereits im nächsten Doppelhaushalt Finanzmittel bereitgestellt werden, die einen schnellen Einstieg in die Umsetzung des Bedarfsplanes sicherstellen. Zudem möchten wir, dass die Arbeit der Freiwilligen Feuerwehren in unserer Stadt besser gewürdigt wird“, kündigt der sicherheitspolitische Sprecher der SPD-Fraktion an.